Tannenberg-Burg und Tannenberg-Büchse

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Tannenberg Ausgrabungstermine

Burgruine Tannenberg

Oberhalb von Seeheim, gewissermaßen eine Etage höher als das Lufthansa-Bildungszentrum, steht die Burgruine Tannenberg. Nach heftigen Kämpfen im 14. Jahrhundert blieben Teile einer Ring- und Zwingermauer, Gebäudefundamente mit Mauer- und Kellerresten sowie der aufgemauerte Stumpf des runden Bergfrieds erhalten.
Entstehung und Geschichte
Im Jahr 1239 war die Burg im Besitz von Ulrich I. von Münzenberg. Man nimmt an, dass er die Burg 1230 auf damaligem Lorscher Boden erbauen ließ. Allerdings ist es durchaus möglich, dass die Mauern bereits Anfang des 12. Jahrhunderts auf einer älteren Befestigung errichtet wurden.

Nach dem Tod Ulrich II. von Münzenberg wurde der Besitz durch Erbschaften und Verkäufe so zersplittert, dass 1382 schließlich 17 Erben genannt wurden.

Raubnest

Nach den heftigen Fehden der Kronberger gegen die Stadt Frankfurt verlegte am Ende des 14. Jahrhunderts Hartmut von Kronberg zusammen mit 30 Helfern und Knechten seinen Wohnsitz auf den Tannenberg. Die Burg wurde nun zu einem gefürchteten Raubnest, von dem aus Überfälle auf Kaufmannszüge und Plünderungen erfolgten.


Belagerung

1398 verbündeten sich Erzbischof Johann von Mainz, Pfalzgraf Ruprecht III., Bischof Raban von Speyer sowie die Städte Worms, Mainz, Frankfurt, Friedberg und Gelnhausen zu einem Strafzug gegen Hartmut von Kronberg. Mit fünf Geschützen und mehreren Wurfmaschinen setzte man der 65 Mann starken Burgbesatzung zu. Doch erst der Einsatz des schweren "Frankfurter Geschützes" brachte die entscheidende Wendung: 40 Steinkugeln mit 50 Zentimeter Durchmesser und 170 Kilogramm Gewicht wurden abgefeuert. Außerdem kam die so genannte Tannenberg-Büchse zum Einsatz. Die Burg Tannenberg war somit die erste Anlage überhaupt, die mit Feuerwaffen zur Übergabe gezwungen wurde. Danach blieb die Burg als Ruine liegen, zumal Leute der Umgebung die Steine zum eigenen Hausbau verwendeten. 1848 wurden die Reste der Ruine frei gelegt, 1973 erfolgten weitere Sicherungsmaßnahmen. Seit vielen Jahren ist eine Arbeitsgruppe des Seeheimer Heimat- und Verschönerungsvereins damit beschäftigt, Teile der Ruine zu restaurieren beziehungsweise wieder aufzubauen. Die Burg ist heute im Besitz des Landes Hessen. 

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Die Zahlen in eckigen Klammern verweisen auf die Nummer in der Karte
Burgruine Tannenberg Tordurchfahrt [22] (nach Süd-Ost)



Burgruine Tannenberg, links Bergfried, Tordurchfahrt [22] (nach Nord-West)

Auffahrt Burgweg [12] (Richtung Süd-West)
Blick in die Vorburg [17] (nach Nord)
Blick in die Vorburg [18] (nach Nord-Nord-Ost)
Keller Pallas [10] (nach Süd-Süd-West)
Blick auf Keller [11] und Kirche [8] (nach Nord-West)
Bergfried [1]
Blick in Vorburg [17] (nach Ost-Nord-Ost)
Auffahrt Burgweg [15 auf 22] (nach Süd-Ost)
Wachgbäude [6] rechts daneben Toreinfahrt [5] (nach Süd-West)
Blick Burghof (nach Süd-West)
Blick Pallas-Keller [10] (nach Süd-West)
Burghof & Bergfried [1] im Vordergrund Pallas [10] (nach Nord-Ost)
rechts: Fragment des gesprengten Bergfrieds
Burghof & Bergfried [1] im Vordergrund Pallas [10] (nach Nord-Ost)
mitte: Fragment des gesprengten Bergfrieds
Burghof und Bergfried
Keller (nach West-Sued-West) [11]
Zisterne [2]
Blick auf Münzenberg-Bau [4] ältestes Gebäude
links: Bergfried [1]
(nach Ost)
Burghof und Bergfried linsk: Fragement des gesprengten Bergfrieds.
Burghof und Bergfried.
Abgang Burgweg (links Münzenbergbau)
Münzenbergbau
Münzenbergbau [4]
Burgweg
Eckturm [14]
Eckturm [14]

Blick entlang der inneren Burgmauer (nach Ost)
Blick entlang der inneren Burgmauer (nach West).
Auffahrt



Tannenberg-Büchse


entliehen von Wikipedia

Das Handrohr (auch Hand-, Stangen- oder Donnerbüchse; kurze Version Faustrohr, Faustbüchse; Spezialversionen Feuer- oder Kugellanze Orgelbüchse, Standrohr) war die erste Handfeuerwaffe, die von einem Mann allein transportiert und abgefeuert werden konnte. Die Entwicklung der Handrohre begann etwa zeitgleich mit den ersten Feuergeschützen der Artillerie: Bombarde, Mörser, Feldschlange, Kanone.

Das Handrohr wurde um 1300 entwickelt, vielleicht sogar schon früher. Die Handrohre waren aus Bronze gegossen. Erst mit der Entwicklung von besserem Stahl wurden auch Handrohre aus Eisen geschaffen. Als Munition wurden von Beginn an Bleikugeln verschossen - im Unterschied zu den großen Geschützen, bei denen anfangs auch Brandpfeile und Steinkugeln in Gebrauch waren.

In Europa blieb das Handrohr bis etwa 1520 in Gebrauch, bevor die Arkebuse seinen Platz einnahm. Im Fernen Osten (insbesondere in China) wurden Handrohre bis ins 19. Jahrhundert hinein verwendet. Die Herkunft ist umstritten, Chinesen, Mongolen, Araber und Europäer kommen als Erfinder in Frage.



Stangenbüchse oder Standrohr, abgefeuert von einer hölzernen Stützgabel. Belli Fortis-Handschrift von Konrad Kyeser, um 1400


Tannenbergbüchse: älteste Deutsche Handfeuerwaffe, gefunden im Brunnen der Ruine der Burg Tannenberg (zerstört 1399)
Ältester bekannter Abzugsmechanismus (Codex Vindobana 3069, Österreichische Nationalbibilothek, Wien)
Ältester bekannter Abzugsmechanismus (Codex Vindobana 3069, Österreichische Nationalbibilothek, Wien)
Rohrlänge, Kaliber, Handhabung [

Die Rohrlänge variierte zwischen etwa 190 mm und 600 mm, das Kaliber reichte von ca. 12 bis 36 mm. Das Gewicht eines Handrohrs lag zwischen 1,5 kg und 15 kg bei Belagerungsmodellen.

Zur leichteren Handhabung wurden die Handrohre an Holzstangen von ca. 600 mm bis 200 mm Länge befestigt. Größere und schwerere Handrohre wurden mit Hilfe einer Stützvorrichtung (hölzerne Gewehrgabel, Burgmauer) abgefeuert. Beim Richten der Waffe musste mitunter ein zweiter Mann assistieren. Leichte Handrohre wurden unter dem Arm eingelegt (wie eine Lanze) oder von der Schulter gezündet (wie eine moderne Panzerfaust). Wegen des großen Rückstoßes war das Anlegen an der Schulter unüblich.

Das Gros der Handrohre waren Vorderlader, obwohl auch mit Hinterladermodellen experimentiert wurde. Bei allen Varianten zündete der Schütze die Pulverladung mit einer (beidseitig) brennenden Lunte. Diese führte er, bei frühen Modellen, direkt per Hand, seit Mitte des 15. Jahrhunderts mittels Luntenschloss an das offene Zündloch.

Die Schützenausbildung dauerte für gewöhnlich nur wenige Tage. Wie auch beim Gebrauch der großen Steinbüchse zu beobachten, verursachten aus Unkenntnis im Verhältnis zur Rohrdicke zu groß gewählte Pulverladungen (manchmal in Kombination mit Materialschwächen) häufig Rohrexplosionen - oft mit tödlichen Folgen für den Schützen.

Reichweiten, Verwendung im Kampf

Trotz einer maximalen Reichweite von ca. 300 m blieben Handrohre nur auf kurze Distanzen effektiv. Bei einer Entfernung bis 20 m vermochte das Geschoss eines Handrohrs eine Ritterrüstung zu durchschlagen oder zwei hintereinander laufende ungepanzerte Gegner.
Eine Person konnte auch noch auf 50 m tödlich getroffen werden (Zum Vergleich: ein Langbogen durchbohrte bis 60 m einen Harnisch und traf ansonsten bis 180 m; eine Armbrust brach auf 50 bis 100 m einen Panzer). Nachteilig waren die umständliche Handhabung, die daraus resultierende niedrige Schussfrequenz und die Anfälligkeit des Pulvers gegen Wind und Nässe. Darum lag der Nutzen des Handrohrs weniger in offener Feldschlacht als vielmehr bei Belagerungen und beim Legen von Hinterhalten.

Ausgrabungen 2013

4.Mai
 
 Juergen Imhoff  

4.Mai

Bei der Sanierung der Nordmauer ist die unterste Steinreihe ausgebessert und damit die Grundlage für die restlichen Arbeiten geschaffen
Eckart Mende hat die noch verbliebenen Reste von Herbst und Winter (der von November bis Februar, nicht der aktuelle Fastwinter!) so picobello beseitigt, dass man fast versucht war ein Schild „Betreten der gerechten Flächen verboten“ aufzustellen.
D
ie Burg hat ein stylisches Eingangsschild 
Beim Ausräumen und der Sanierung des Burggrabens haben wir unser Plansoll für 2013 dank unseres Chefbaggerfahrers (siehe Bild) und Michael Edelmann, der die alte Volksbankwerbung (wir machen den Weg frei) wörtlich genommen hat, fast schon übererfüllt: das klein gesägte Holz und die Baumstümpfe sind abgefahren, die gefundenen Steine zum Teil auch, die Brombeerhecken im Südwesten sind weg (und die mit zwei Stichen genähte Schramme am Kopf meines Juniors auch schon fast).

 

 

13.Juli 2013

Münnzenbergbau ist frisch gewienert und kein Unkräutchen auf dem Boden trübt das Auge; die unterste Stufe im „Grillkeller“ ist mit Platten belegt. Sieht besser aus als bei manchem im Wohnzimmer der Nordwesthang ist vom Brombeergestrüpp weitgehend befreit.

      
 

wichtige Links:

http://www.ladadi.de/Burgruine-Tannenberg.1135.0.html

http://museen-in-hessen.de/museum/?id=194

http://www.seeheim-jugenheim.de

http://www.geo-naturpark.net/daten/kommunen/seeheim-jugenheim.php

Juergen Imhoff Juergen@imhoff-privat.de
+49 172 727 6629 

22.7.2013



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